Hessischer Bildungsserver / Gewaltprävention und Demokratielernen

GuD-Prozessentwicklungsgruppen

Kontakt: Andrea.Schmidt@kultus.hessen.de, Tel.: 0641- 20081114

⇒ Einen speziellen Flyer zu diesem Angebot finden hier.

Dieses Angebot richtet sich an Schulen, die bereits mit gewaltpräventiven und/oder demokratiepädagogischen Programmen  und Maßnahmen arbeiten: Soziales Lernen in der Klasse, Klassenrat, Kooperatives Lernen, Störungen im Unterricht, Mobbing, Gewaltprävention, Mediation/konstrukitve Konfliktbearbeitung, Trainingsraum, Demokratielernen, Kinderrechte, buddY, PiT; angesprochen sind auch Schulen, die mit Ansätzen arbeiten, die nicht von GuD angeboten werden (Lions Quest, Klasse 2000 usw.).
Zentrale Fragen für diese Schulen sind oftmals, wie verschiedene Bausteine gut aufeinander abgestimmt werden können, wer diese Arbeit koordiniert und wie für deren Kontinuität und Nachhaltigkeit gesorgt werden kann.

Zielgruppe:
- je zwei Kolleginnen bzw. Kollegen, die in ihrer Schule in dem jeweiligen Themenbereich z.B. im Rahmen einer Arbeitsgruppe aktiv oder in anderer Form zuständig sind.

Zielsetzung:
- Begleitung der schulischen Prozessentwicklung durch Input, Beratung, Reflexion und Planung der eigenen schulischen Arbeit.

Umfang:
- zwei ganztägige Veranstaltungen pro Schuljahr; angestrebt wird eine verbindliche und langfristige Zusammenarbeit dieser Gruppen. Derzeit arbeiten 19 regionale GuD-Prozessentwicklungsgruppen in Hessen.

Einblick in eine PEG-Schule:

Zu Anfang war es vor allem der Input über Projektarbeit in der Prozessentwicklungsgruppe, der uns trotz Widerständen ermutigt hat, am Thema„Demokratie lernen und leben“ dranzubleiben: Wie manage ich eigentlich so ein Projekt in Schule, wer gibt mir den Auftrag, und wie evaluiere ich das dann angemessen? Dabei haben uns nicht nur konkrete Vorlagen zur Planung bereichert, sondern auch der methodische Input, wie man das Thema in Schule vermitteln kann, und die Reflexion unserer persönlichen Rolle als Organisationsleitung und Gestaltende von Schulentwicklung. Dass dies in PEGs immer in Schul-Tandems geschieht, ist ein weiterer Gelingensfaktor: Obwohl in derselben Schule, fehlt uns oft die Zeit zur gemeinsamen Planung, und in der PEG bekommt man diese – plus professioneller Unterstützung und konstruktiver Kritik von außen. Dieser fremde Blick besteht nicht nur in den zwei Augenpaaren der Leitung. Auch von den anderen beteiligten Schulen haben wir viel gelernt. Durch kollegiale Beratungen oder auch nur den Austausch darüber, wie es die anderen denn so machen, konnten wir viele wertvolle Tipps erhalten. Gut tut dabei auch immer wieder der Perspektivwechsel, denn indem ich anderen von meiner Schule berichte, gewinne ich Abstand – und damit auch wieder neue Blickwinkel auf die eigene Projektarbeit. Die Arbeit in der PEG empfinde ich dabei im besten Sinne als prozessorientiert: Es werden nicht„fertige“ Fortbildungsmodule abgearbeitet, sondern wir Teilnehmenden bestimmen mit unseren Anliegen und dem Stand unserer Arbeit mit darüber, was zum Thema der Sitzungen wird – dank der kompetenten und flexiblen Leitung.

Katharina Sondermann, Philipp-Reis-Schule Friedrichsdorf

  


Ergebnisse der externen Evaluation 2014

2014 wurde das Angebot GuD-Prozessentwicklungsgruppen (PEG) und die Arbeit der beteiligten Schulen in diesem Themenfeld wissenschaftlich evaluiert. Dazu wurden insbesondere die Tandems, die in den PEGs mitarbeiten, und die Berater/innen, die die PEGs leiten, befragt. 

Der Bericht gibt in den jeweiligen Abschnitten Auskunft insbesondere über

- die Arbeit in den Prozessentwicklungsgruppen; z.B.:

  • Welche Personen/Schulen/Schulformen mit welchen Themenschwerpunkten arbeiten in den PEGs mit?
  • Welches waren die Gründe, die Motivation, in einer PEG mitzuarbeiten?
  • Wie werden Struktur, Inhalte, Organisation der PEG-Treffen bewertet? 
  • Welche PEG-Themen werden als besonders hilfreich für die schulische Arbeit angesehen?
  • Inwieweit ist die Arbeit in der PEG hilfreich, die eigene (schulische) Rolle zu klären?

- die schulische Arbeit und Situation der beteiligten Schulen in diesem Themenfeld; z.B.:

  • Inwiefern sind die Aktivitäten im Arbeitsfeld Gewaltprävention an den Schulen verankert?
  • Gibt es in der Schule eine Ansprechperson und / oder eine spezielle Arbeitsgruppe?
  • Werden Fortbildungen in dem Themenfeld schulisch abgestimmt?
  • Wie sieht das Interesse der Schulgemeinde (Kollegium, Schüler/innen, Schulleitung) an dem Themenfeld aus?
  • Durch wen wird die schulische Arbeit wie unterstützt?
  • Welche Faktoren befördern, welche behindern eher die schulische Arbeit in dem Themenfeld?

Einzelergebnisse als Beispiel:

  • Ein wesentliches Motiv in einer PEG mitzuarbeiten war, "das Arbeitsfeld Gewaltprävention an der Schule weiterzuentwickeln" (für über 90%).
  • Als wichtige Impulse für die schulische Arbeit wurden genannt: "Anregungen von Kolleg/innen aus anderen Schulen" und "Beratung zu Fragen der schulischen Weiterarbeit" (jeweils von mehr als 90%).
  • Die PEG-Teilnahme wurde als besonders hilfreich empfunden, um "das gesamte Arbeitsfeld Gewaltprävention an der Schule weiterzuentwickeln". (Mittelwert 3,5 von max. 4)
  • "Die Stimmung bei den Arbeitstreffen ist arbeitsförderlich" (Mittelwert 3,8 von max. 4)
  • "Die Kombination aus Input, Phasen gemeinsamer Arbeit und Arbeit an der Übertragung auf die Schule ist ausgewogen" (Mittelwert 3,6 von 4).
  • Schwächer wurde die Unterstützung der PEG-Arbeit für die "Steuerung der Fortbildungen im Arbeitsfeld Gewaltprävention" eingestuft (Mittelwert 2,6 von max. 4). Dieses Thema scheint eine (zu?) schwache Bedeutung im Rahmen der PEG-Arbeit zu haben.

Die Ergebnisse der Evaluation sind insgesamt interessant sowohl für die bereits in den PEGs mitarbeitenden Tandems als auch für an diesem Angebot Interessierte. Bei Interesse können Sie den gesamten Abschlussbericht erhalten bei Andrea Schmidt:  Andrea.Schmidt@kultus.hessen.de, Tel.: 641 4800-3215.

Die Evaluation wurde durchgeführt vom Dezernat I.3 Evaluation der Hess. Lehrkräfteakademie (Frau Dr. Weschenfelder, Frau Dr. Landmann)