Hessischer Bildungsserver / Gewaltprävention und Demokratielernen

4. Demokratietag: ´Du entscheidest! Demokratie in Aktion´am 25.11.2011 in Fulda

300 Teilnehmer beim 4. Hessischen Demokratietag 2011 im Freiherr-vom-Stein Gymnasium Fulda

In Fulda fand am 25. November 2011 im Freiherr-vom-Stein Gymnasium der landesweite 4. Hessische Demokratietag unter dem Titel „Du entscheidest! Demokratie in Aktion“ statt.

Zu Beginn begrüßte Helmut Sämann als Schulleiter des gastgebenden Gymnasiums die Teilnehmer - darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler - sowie Kultusministerin Dorothea Henzler. „Ich wünsche mir mehr Pepp und Engagement von Jugendlichen, nicht nur in Schule, sondern in allen Bereichen“, so Sämann.

Kultusministerin Dorothea Henzler unterstrich in ihrer Begrüßung, „dass Demokratie die Teilhabe aller daran Beteiligten erfordere“, sie wünsche sich dabei noch mehr Beteiligung von Jugendlichen. „Gerade in der Schule ist es von zentraler Bedeutung, dass alle Mitwirkenden beteiligt sind und Verantwortung übernehmen. Der Hessische Demokratietag ist ein ganz wichtiger Tag, das belegt nicht nur die tolle Steigerung der Teilnehmerzahl auf 300 Interessierte“, so Henzler weiter. Einen sehr guten Eindruck von der Lebendigkeit des Tages gibt dieser Kurzfilm wieder.
 
Laurien Wüst stellte in seiner Begrüßung als Landesschülersprecher heraus, dass er sich freue, dass unter den Teilnehmern ein ganz großer Teil Schülerinnen und Schüler sei. „Politikunterricht alleine reicht nicht aus, um Schüler zu beteiligen, vielmehr geht es darum, Schülern aktive Teilhabe und Mitbestimmung in unterschiedlichen Projekten zu ermöglichen“, so Wüst weiter. Kritisch äußerte sich der Landesschülersprecher zu der vom Kultusministerium angekündigten Einsparung der Entlastungsstunden für Vertrauenslehrer. Diese Lehrer seien in der Zusammenarbeit dem den SV-Vertretern an Schulen ein unverzichtbarer Baustein für aktive Schülerbeteiligung.

Im Anschluss diskutierten Schüler des Stein-Gymnasiums mit der stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden Ulla Döppner und Fuldas Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel Themen wie: „Wahlrecht mit 16 Jahren?“ und „Beteiligung von Jugendlichen in der Kommunalpolitik?“, bevor sich beide Lokalpolitiker den Fragen des Auditoriums stellten.

Insbesondere die Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern bei der Mitgestaltung von Schule und ihrer Umgebung standen im Mittelpunkt des Tages. So wurde ein Großteil der nach der Begrüßung folgenden 35 Workshopangebote von Jugendlichen und jungen Erwachsenen angeboten. Die unterschiedlichen Angebote reichten u.a. vom Kooperativen Lernen, über Soziales Lernen, Klassenrat, Mitbestimmung am Beispiel der Jugendfeuerwehren, Jugendparlament, Mobbingfreie Schule, Demokratie in der Grundschule bis hin zum Klassenrat. Umrahmt wurde der Tag durch ein „Demokratie-Cafe“ von Schülerinnen und Schülern des Stein-Gymnasiums, dem Schulorchester unter der Leitung von André Müller und Theateraufführungen der Theater-AG.

Ein „Markt der Möglichkeiten“ lud die Teilnehmer in den Pausen zu Information und Austausch ein. Mehr als 18 Aussteller mit ihren Ständen ( u.a. Kinder- und Jugendparlament, Gesellschaft für Demokratiepädagogik, Projekt des Hessischen Kultusministeriums „Gewaltprävention und Demokratielernen GuD“, Verbraucherzentrale, Amnesty International, Kinderschutzbund Fulda, Schule machen ohne Gewalt SMOG e.V.) gaben Informationen über ihre Projekte, Arbeitsvorhaben und Initiativen.

Das vielfältige Angebot hob Helmolt Rademacher - Initiator und Mitbegründer des Hessischen Demokratietages -  vom Projekt „Gewaltprävention und Demokratielernen“ des Hessischen Kultusministeriums hervor: „Schüler und Lehrkräfte können heute ganz viele unterschiedliche Impulse erhalten, um Schule demokratischer zu gestalten. Nur wenn positive Ideen, Projekte und Initiativen noch mehr wie an einem solchen Tag verbreitet werden, können wir gegen extremistisches Gedankengut ankommen. Wir wollen Beispiele guter Praxis vorstellen und Anregungen für den außer- und innerschulischen Alltag zu geben um damit bewusstes demokratisches Handeln zu fördern.“

Der Hessische Demokratietag wurde von einem Planungsteam durchgeführt, dazu gehören die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe), das Projekt des Hessischen Kultusministeriums „Gewaltprävention und Demokratielernen (GuD)“, das Netzwerk gegen Gewalt (NgG), die Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendbeteiligung in Hessen, das Haus am Maiberg, die Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz sowie die Service Agentur „Ganztägig Lernen“ Hessen. Umgesetzt wurde der Demokratietag in Kooperation mit den Jugendbildungswerken Stadt und Landkreis Fulda sowie Vertreter/innen unterschiedlicher lokaler Institutionen.

Holger  Weithöner
Projekt des Hessischen Kultusministeriums: „Gewaltprävention und Demokratielernen (GuD)“
e-mail: mailto:holger.weithoener@gmx.de

 

 Flyer